Der TTC Bad Camberg 1987 e.V. trauert um sein Gründungsmitglied, seinen ehemaligen 2. Vorsitzenden und seinen ehemaligen Spieler Karlheinz Sturm, der am Dreikönigstag im Alter von 70 Jahren nach längerer Krankheit doch unerwartet verstorben ist.
1946 in Zahna im heutigen Sachsen-Anhalt geboren, frönte Karlheinz Sturm schon in jungen Jahren dem Sport, nämlich dem Eishockey. 1959 siedelte die Familie in den Westen und kam über Gießen nach Erbach, später wohnte sie dann in Bad Camberg. In der Fußball-Jugend des SV Bad Camberg und später in der 2. Herren-Mannschaft spielte Sturm den Libero. Im Alltag führte er später das Dachdeckerunternehmen des Vaters bis zum Verkauf vor einigen Jahren weiter.
In den späten achtziger Jahren sattelte er sportlich auf Tischtennis um und gründete Ende 1987 den TTC mit. Als Spieler war er in der 3. und 4. Herren-Mannschaft auf Kreisebene aktiv und bekannt. 1990 und 1991 wurde er Vereinsmeister der Herren B, 2004 überraschend im Doppel mit Horst Thimm Vize-Vereinsmeister. 1992 übernahm er für 14 Jahre das Amt des 2. Vorsitzenden, ab 1994 bildete er mit dem im letzten Herbst verstorbenen ehemaligen 1. Vorsitzenden, Franz Pihan, ein starkes Duo.
Karlheinz Sturm war ein Macher, ein Visionär, sein Engagement im Verein sehr groß.
Er hob zwischenzeitlich mit Georg Klippel einen Förderkreis aus der Taufe mit dem Ziel, „TTC-Eigengewächsen“ wie Esther & Stefan Greipel, Sebastian Fritz, Damian Rassi, Raoul Mali mit Hilfe von Sponsoren eine sportliche Perspektive zu geben. Dazu zog er auch spielstarke osteuropäische Spieler/innen an Land. Der Plan ging auf, dem TTC gelang Aufstieg um Aufstieg und von 1998 bis 2002 spielten die 1. Herren in der Hessenliga, die 1. Damen in der Oberliga.
Auch an Großveranstaltungen wagte Karlheinz Sturm sich für den Verein heran. Sein „Baby“ war die Serie „TT-Grand-Prix“ mit internationalen Topspielern, die er in den Jahren 1995, 1996, 1998 und 2000 als Höhepunkt die Endrunde nach Bad Camberg in die Großsporthalle holte. Dort spielten u. a. die Weltmeister Jan-Ove Waldner, Steffen Fetzner und Jörg Rosskopf, letzterer heutiger Herren-Bundestrainer. Damit machte er den Namen des TTC Hessen weit und sogar in ganz Deutschland bekannt.
Er war kein Mann der leisen Töne. Er wollte Großes, schaffte es auch meistens. Der Nachwuchs lag ihm am Herzen, zu ihm konnte jeder kommen und er gab auch gerne Unterstützung. Karlheinz Sturm trainierte auch eine der ersten TT-Schul-AGs für den Verein. In den letzten Jahren wurde es krankheitsbedingt ruhiger um ihn. Nur selten besuchte er noch ein Punktspiel.
Mit Karlheinz Sturm verliert der Verein einen Menschen, der mit großem Herzen und Leidenschaft sein Ehrenamt nicht nur verwaltete, sondern auch gestaltete und lebte wie kaum ein Zweiter.